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Cruciamentum / Vasaeleth – Eroding Chaos Unto Ascendant Flesh (2011)

in Aktuelles 05.06.2012 16:14
von T.B. • 193 Beiträge

Cruciamentum / Vasaeleth – Eroding Chaos Unto Ascendant Flesh



Land: Großbritannien / USA
Jahr: 2011
Label: Hells Headbangers


Das „Death Metal Revival“ hält noch immer an, und während die erste MANTICORE LP vor einigen Jahren noch mehr oder minder Ladenhüter war, da jeder Europäer nach Sombre-Black Metal geiferte, sind es heutzutage Bands wie CRUCIAMENTUM oder VASAELETH, die selbst nach einem Demo (!) schon durch Europa touren oder kleinere Festivals headlinen. Und so lässt Liebhaber natürlich auch schon die Ankündigung einer unheiligen Vereinigung dieser beiden Aushängeschilder lüstern die eigenen Lippen abschlecken. Nun ist sie draußen, und das Resultat ist eine schmucke Splatter-Vinyl-EP in ansehnlich gestaltetem Gatefold-Cover bei allerdings eher gewöhnungsbedürftiger Farbgebung (- Ich nenne es nach wie vor pink.).

Nach kurzer, zurückhaltender Einführung folgt einer der stärkster der – zugegeben noch nicht sehr zahlreichen – CRUCIAMENTUM-Songs. Das Stück wechselt zwischen tobsüchtigen Wutausbrüchen und dem markanten monumentalen Death Metal hin und her, kommt gar fast zum Stillstand, verliert aber nie die starke inhärente Spannung. Die Vocals klingen nicht mehr ganz so tief wie auf dem Demo, sondern steuern eher in brüllende BOLT THROWER-Gefilde. Stilistisch präsentieren sich die Briten verspielter, mit mehr Raffinesse und Feinheiten, doch selbstverständlich noch immer auf Dunkelheit und Vernichtung getrimmt. „Rites To The Abduction Of Essence“ verzückt schließlich zum Ende sogar mit einer hinreißenden Leadgitarre während eines tonnenschweren Doom-Parts. Eine wohlwollende Weiterentwicklung, die mich noch immer sehr optimistisch ob der kommenden MLP stimmt.

VASAELETH ihrerseits haben bereits ein starkes Debütalbum, „Crypt Born & Tethered To Ruin“, in der Hinterhand. Das 6 ¼ minütige (jaha, sechs-einviertel-minütige) Stück „Profane Ceremonial Exudation“ beginnt stilecht mit dem primitiven, aber arschfinstren Death Metal der Amis. Nach 2 Minuten wälzen sich VASAELETH dann zwei Minuten lang durch improvisiert erscheinenden SlowMo-Doom/Death, um im Anschluss wieder – diesmal mit leichter Variation im Gesang – alles kaputt zu hacken, zum Ende hin aber nochmal in die träge, weit nach vorn gebeugte Doom-Stellung zu verfallen.

CRUCIAMENTUMs abwechselungsreicher Stil erlaubt es, auch einen längeren Song dynamisch zu füllen. Das hatten sie schon auf dem Demo bewiesen („Rotten Flesh Crucifix“ beispielsweise) und sie tun es hier wieder, mit Bravour. VASAELETHs primitive Chose hingegen ist für längere Spielzeiten einfach nicht geschaffen und wird, so geil ich den Stil finde, bereits im überschaubaren Komplex eines einzigen Songs redundant. Die Lieder des Albums waren alle 3 bis 4 Minuten lang, mit den 4:49 der Split mit VORUM war das Maximum bereits ausgereizt. Ich hoffe nicht, dass sie weiter versuchen, sich in diesen geradezu epischen Ausmaßen zu bewegen, und stattdessen zu kurzen aber schmerzvollen Attacken zurückfinden.



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