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Denial of God - Death and the Beyond (2012)

in Aktuelles 06.06.2012 00:02
von T.B. • 193 Beiträge

DENIAL OF GOD - Death and the Beyond



Land: Dänemark
Jahr: 2012
Label: Hells Headbangers
Klingt wie: Denial of God mit mehr Heavy/Thrash/Doom


"The Horrors of Satan", Fluch und Segen... Es ist natürlich eine feine Sache, wenn die Dänen nach jaaaahrelangem Warten nicht nur ihr Debütalbum, sondern sogleich eines der besten & wichtigsten Post-2000 Black Metal Alben, die es bislang gibt, veröffentlichen. Weniger schön, wenn die Erwartungshaltung an den Nachfolger so verflucht schwer auf den Schultern von Band & Fans liegt. Immerhin ließen sie sich sechs Jahre Zeit und nicht zu einem Schnellschuss verführen.

"Veni Spiritus", das Intro. Schöne Erinnerungen an den Erstling oder ihren schwer genialen Rostock-Gig 2010 kommen auf, vielleicht auch an die paar Stunden als 6 Dänen vor dem Konzert noch in TBs frischbezogener Höhle zwischen Umzugskartons saßen, Büchsenbier tranken und WORSHIP-Platten hörten, hehe. Eine necro-romantische Piano-Melodie. Gänsehaut. Sprechgesang und Ambientklänge schüren die Spannung weiter.

Mit dem Abspritzen wird's dann leider erstmal nichts. Komisches Gefühl, ich hatte voll auf einen von Blast begleiteten Riff-Orgasmus gefreut, und dann kommt mit "The Funeral" eine so getragene Nummer. Selbige stellt sich aber als durchaus charakteristisch für die Platte aus, denn besonders "Bones turn to Dust" (viel Akustikgitarre) und viele Passagen der übrigen 7 bis 9 minütigen Songs bleiben ebenso im unteren Geschwindigkeitsbereich.

DENIAL OF GOD legen auf "Death and the Beyond" wenig Wert auf klassisches Black Metal Riffing, sondern schielen sehr gern Richtung thrashiger Headbang-Fragmente ("The Cursed Chamber", Ende von "Behind The Coffin's Lid"), einer gewissen DownTempo-Doom-Haftigkeit im Sinne dieses momentan ultra trendigen Retro-Dooms, verspielte Leads und einfallsreiche Gitarreneffekte unweit des sie ohnehin schon immer inspirierenden Heavy Metal (MERCYFUL FATE, KING DIAMOND,...) oder gar - gewagt gesprochen - THE DEVILS BLOOD; alles aber im Dienste einer weniger aufwühlenden oder irritierenden denn erhabenen gloomy-doomy Ghoul-Atmosphäre.

Aber keine Sorge, man erkennt die Band, und zwar nicht nur an Ustus geilem Organ. Da kommt beispielsweise in "Beyond The Coffin's Lid" wieder so eine geniale vintage-DOG-Melodie, die noch tagelang im Kopf sitzen bleibt & sich festnagt. "Black Dethe" darf sich da auch angesprochen fühlen, wenngleich ich es ZU repititiv finde.

Es ist keine Scheibe voller Arschtritt-"Hits" wie es "The Horrors of Satan" war, sondern vieler kleiner Schmankerl innerhalb der Songs, und alles ein wenig gemächlicher (- die Herren werden ja auch nicht jünger) mit punktuellen Ausrastern. Daher wirkt "Spectral Lights", der vorletzte Track, ein 2minütiges Intermezzo mit Klavier & Flüstern, beim ersten Durchgang auch wie die überflüssige Pause in einem Album, das eh nicht aus dem Arsch kommt.

"Pendulum Swings" ist der Rausschmeißer und nimmt mit 15 Minuten gleich 1/4 der Gesamtspielzeit ein. Erster Gedanke: "Uff!" Aber es ist ein schweinegeiler Titel geworden, der dem Namen nach vermutlich auf der Kurzgeschichte von E. A. Poe basiert - in Deutschland auch als "Grube und Pendel" bekannt & bei mir gerngesehene Scheißhaus-Lektüre. Besonders in der zweiten Hälfte wird durch die beklemmende Keyboardmelodie das Motiv der Prosa hervorragend umgesetzt.

Achja, zum Sound habe ich jetzt mal nichts gesagt, aber es versteht sich wohl von selbst, dass die Band das sehr gut hinbekommt. Alles perfekt ausbalanciert und so... Musikalisch nennen wir es mal "stilistisch herausfordernd", definitiv keine Strophe-Refrain-Klassiker, aber kein Reinfall, vielleicht vorher nochmal die "The Red Terror" Mini hören...

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