Ave Maria - Chapter I

Land: Deutschland
Jahr: 2011
Label: Ahdistuksen Aihio Prod.(CD) / Kult Of Nihilow (LP)
Klingt wie: Deathspell Omega, so'n bissel
Seit Anbeginn dieses Subgenres, das jeder zweite Rezensent als Revolution des Black Metals feiert, vertrete ich den Standpunkt, dass ich eigentlich nur eine einzige „Orthodox Black Metal“ Band wirklich brauche, und das ist FUNERAL MIST... und MALIGN, möchten wir diese als Pioniere hinzufügen. Hinter dem PostRock-artigen Schnörkellogo hier versteckt sich mit AVE MARIA ein Bandname, der „orthodoxer“ kaum sein kann. Die Deutschen zelebrieren auf ihrem Debütalbum dann auch genau jenen bibelnahen Black Metal, den man erwartet. Einem schleichenden Intro folgt das zum Aufhorchen zwingende „Coitus Behind Moral Walls“ und verrät sogleich DEATHSPELL OMEGA nebst WATAIN als Paten. Anspruchsvoller wenn nicht sogar anstrengender Black Metal mit hinsichtlich klassischem Songwriting unorthodoxen (hehe) Strukturen, definitiv aber auch mit sehr guten Hinhörern bewaffnet, was die morbid singende Leadgitarre anbelangt. Großer Pluspunkt ist auch der variable, äußerst bösartige Knurr-Fauch-Schrei-Gesang, der sich hinter einem Erik D. nicht verstecken braucht und „Among Them“ zu einem der theatralischen Höhepunkte dieser Scheibe macht. Mal abgesehen davon, dass ich stilistisch nicht ganz warm damit werde, ist „Chapter I“ ein prima Einstand. Gut genug sogar, um sich gar nicht über den Bandnamen lustig zu machen. Einzig die Produktion schwächelt ein bisschen, zumindest hinsichtlich des Schlagzeugs, aber eigentlich bin ich ganz froh, nicht wieder ein Album zu hören, das nach Necromorbus-Studio-Schablone klingt.