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Saturnian Mist - Gnostikoi Ha-Shaitan (2011)

in Aktuelles 29.05.2012 22:30
von T.B. • 193 Beiträge

SATURNIAN MIST - Gnostikoi Ha-Shaitan



Jahr: 2011
Land: Finnland
Label: Ahdistuksen Aihio Prod.


Rational betrachtet ist jede Band, auch im Black Metal, einzigartig. Das Problem ist vielmehr, dass so viele einfach so kacke sind, dass sie weder einfallsreich genug sind, einen eigenen, markanten Sound hinzubekommen, noch wenigstens dazu fähig, bereits Dagewesenes anständig zu kopieren. Kein Wunder, dass die Redundanz heute teils erklärter Erzfeind gelangweilter Hörer ist, im Gegenzug aber Bullshit wie URFAUST gefeiert wird, weil es sich halt irgendwie abhebt. Die stete Suche nach einer eigenen Nischennische trägt folglich manchmal gar seltsame Früchte. Eine davon wächst in Finnland und hört auf den Namen SATURNIAN MIST. Ein Demo, eine EP und eine Split hat die junge Band bereits auf dem Konto, nun folgt mit „Gnostikoi Ha-Shaitan“ das – ich nehme es voraus: schreckliche – Debütalbum. Mit dem bereits ungewöhnlichen, aber wohlig rockigen „Vibe“, den ein ziemlich präsenter Bass im Hintergrund stets erzeugt, kann ich sehr gut leben. Schon dadurch wirken SATURNIAN MIST desöfteren weniger wie Black Metal als vielmehr wie psychedelischer Doom/Rock-Metal. Wenngleich ich dann dazu die Leadgitarre, die bei experimentellem Gefriemel, BEHEXEN-Leads oder AGALLOCH-Anleihen überall mal die Nase reinsteckt, oder das sowieso hohe Maß an kruder Abwechselung nicht immer passend finde, wäre „Gnostikoi Ha-Shaitan“ als Instrumental-Album noch immer durchaus hörbar. Nicht gut, mir eindeutig zu hibbelig, kommt nie auf den Punkt und hinterlässt "WTF?!"-Fragezeichen... aber hörbar. Doch da gibt es ja noch – leider – den Gesang... Oh verflucht, wo fang ich da an?! Vermutlich ist die Band wahnsinnig stolz auf ihren vielseitigen Shouter, sodass sie ihn gleich mächtig in den Vordergrund mixte. Derselbe ist dann selbst noch viel stolzer auf seine Vielseitigkeit, sodass ihn sein Experimentierdrang von mittelmäßigem Schreien über unterdurchschnittliche Growls bis hin zu ekligem GHOST-Klargesang oder gar noch viel ekligerem Klar-Sprech-Gesang („Bythos In Quintessence“) verschlägt. Ich kann schwer in Worte fassen, wie arg mir dessen Stimme auf den Zeiger geht. Geradezu höhnisch erklingt dann, wenn der Vogel mal die Klappe hält, eine Weibergesangsstimme. Zwar habe ich keine Ahnung, wie die Dame aussieht, doch ist ihr Mund sicherlich zu produktiveren Sachen als dem Singen fähig. Selbiges hat sie nämlich überhaupt nicht drauf. Insgesamt ist es dann vor allem dem Gesang, in welcher seiner dutzenden Varianten auch immer, zu „verdanken“, dass ich sehr froh bin, SATURNIAN MIST nach diesem Review nicht mehr hören zu müssen. Kauft das Ding nicht, sondern schreibt lieber der Band zum Spaß einfach, dass ihr gern eine instrumentale Version des Albums hättet, vielleicht kommen sie ja auf den Trichter...

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